EM-Vorschau
Bericht von Andreas Hand:
Am Mittwochabend wird es ernst. Dann beginnt im nordportugiesischen Guimaraes die Europameisterschaft der Trampolinturner – Zumndest für die Turner, die am Synchronwettbewerb teilnehmen. Bei den beiden Teilnehmern vom MTV Bad Kreuznach, Jessica Simon und Martin Gromowski, steht das aber noch nicht fest.
„Das entscheiden wir vor Ort kurzfristig“, sagte Bundestrainer Michael Kuhn bei einer letzten Traininsgeinheit am Bundesstützpunkt in Bad Kreuznach. Hintergrund ist der gesundheitliche Zustand der beiden Athleten, die wegen Rückenproblemen eine längere Pause hinter sich haben. „Bei beiden gibt es noch Fragezeichen. Wir haben da als Trainer eine Riesenverantwortung“, muss er die Belastung noch dosieren. Das gilt mittlerweile mehr für Jessica Simon, die vergangene Woche beim Lehrgang in Ruit wieder Probleme hatte und den Arzt konsultieren musste. Sonntags war aber alles wieder in Ordnung. „Den Rücken habe ich gut im Griff“, gab auch Jessica Simon Entwarnung. „Sie braucht jetzt Mut, um sich darauf zu verlassen, was sie mal gekonnt hat,“ sagt Kuhn. „Sie verfliegt sich manchmal, weil ihr die Routine noch fehlt. Das muss sie mental auffangen.“ In dieser Beziehung wirke sie stabil, müsse es eben aber auch am Wettkampftag zeigen.
Gromowski turnt im Training schon wieder recht gut, musste aber immer mal wieder eine Einheit auslassen und – wie Simon – eine Einheit im Kraftraum einschieben. Bezüglich Gromowski ist auch MTV-Trainer Steffen Eislöffel optimistisch: „Ich glaube, wir haben eine Lösung für seinen Rücken gefunden. Wir haben einige Übungen aus seiner Reha in die Trainingsarbeit eingebaut. Er macht Kraftausdauertraining mit sehr vielen Wiederholungen. Das scheint zu wirken.“
Konkrete Erwartungen hat Kuhn an das MTV-Duo bei der EM nicht. „Für sie ist das der Wiedereinstieg in die internationalen Wettkämpfe. Wichtig ist, dass sie 20 Sprünge zeigen, dann stimmt auch das Ergebnis“, setzt er seine Turner nicht unter Druck. Von seinem Männer-Quartett erhofft er sich allerdings den Einzug ins Mannschaftsfinale der besten fünf Teams. Bei den Frauen ist das nicht möglich, da sich neben Jessica Simon nur noch Leonie Adam (Stuttgart) qualifiziert hat.
Die vom Coach vorgegebenen 20 Sprünge reichen Jessica Simon dagegen nicht als Ziel. „20 Sprünge sind nur das Minimum. Ich will so nahe wie möglich an die Spitze ran. Wie das klappt, muss ich sehen. Ein Wettkampf ist eben nicht zu trainieren“, sagt sie. Sie wird in Guimaraes einen 13er Schwierigkeitsgrad turnen.
Bei Gromowski wird es ein Schwierigkeitsgrad von 16,2 sein. „Ich turne die gleiche Kür wie vor meiner Pause“, kündigt er an und ist optimistisch. „Das viele Krafttraining hat sich bezahlt gemacht. Die Körpermittelspannung stimmt“, berichtet er. Er würde sich einen Platz im Finale der besten acht Turner wünschen, weiß aber, dass die Konkurrenz aus Russland, Portugal, Frankreich und Weißrussland stark ist. Um gut in den Wettkampf zu kommen, würde er gerne den Synchron-Wettbewerb bestreiten. In diesem wäre Christopher Schüpferling von den Frankfurt Flyers sein Partner. „Wir haben zwar noch nie zusammen geturnt, aber im Training hat es Spaß gemacht. So hätten wir schon eine erste Wettkampfsituation“, berichtet er von den ersten gemeinsamen Übungseinheiten mit Schüpferling.
Die Vorkämpfe im Einzel sind am Freitag, die Finals im Einzel und im Synchron werden am Samstag bestritten. Das Mannschaftsfinale ist bereits am Freitagabend. (08.04.2014)
Bericht von der EM in Guimares
Platz sechs für Martin Gromowski im Einzel, Rang vier für Jessica Simon mit ihrer Partnerin Leonie Adam im Synchron – die Bilanz der Kreuznacher Trampolinturner bei der Europameisterschaft in Guimaraes kann sich sehen lassen. Zumal beide MTV-Turner in Portugal erstmals nach langer Verletzungspause wieder bei einem internationalen Wettkampf am Start waren.
Trotzdem war der derzeit beste deutsche Trampolin-Athlet Martin Gromowski mit seinen 52,045 Punkten unzufrieden. Nach seinem neunten Sprung landete er nicht optimal auf dem Tuch, bekam einen Schlag ins Knie und konnte daher den letzten Sprung nicht mehr durchturnen. Dadurch vergab er die durchaus mögliche Medaille. „Martin ist total enttäuscht. Da war mehr möglich, aber es fehlte ihm etwas die Routine“, meinte Cheftrainer Michael Kuhn nach dem Finale, an dessen Ende der Weißrusse Wjatscheslaw Chantscharow siegte.
„Beim neunten Sprung sind mir die Knie zur Seite rausgegangen. Das war ein doofer Fehler, der mich total ärgert“, sagte Gromowski nach dem Finale. Doch er gab auch offen zu:„Selbst, wenn ich die Übung durchgeturnt hätte, wäre ich wohl nur Vierter oder Fünfter geworden. Ein Platz auf dem Treppchen wäre kaum zu erreichen gewesen, so stark wie die anderen geturnt haben.“
Lob vom Bundestrainer bekam auch Leonie Adam aus Stuttgart, die die Konkurrenz mit ihrem sechsten Platz verblüfft hatte, nachdem sie einen persönlichen Bestwert geturnt hatte (51,93 Punkte). Mit Jessica Simon sprang sie außerdem in der Synchron-Entscheidung als Vierte (42,90) nur um einen Punkt am Podest vorbei. Nachdem sich das deutsche Duo in der Qualifikation mit einer recht leichten Übung den Platz im Finale gesichert hatte, wurde dort die Schwierigkeit deutlich aufgestockt. Die Goldmedaille sicherten sich Viktoria Woronina/Jana Pawlowa aus Russland.
Text: Andreas Hand (14.04.2014)
„VISION GOLD“: zu Besuch bei Deutschlands besten Trampolinturnern
http://www.visiongold.tv/sendung43.html
N24-Magazin am Donnerstag, 24. April 2014, um 18.25 Uhr
Berlin, 16. April 2014. Trampolinspringen verleiht ein besonderes Flugge-fühl, das weiß jedes Kind. Manche lässt die Freude am Fliegen nie wieder los. Die „Vision Gold“-Reporter haben die ehemalige Athletin Anna Dogo-nadze, Trampolin-Olympiasiegerin von 2004, sowie Deutschlands beste Trampolinturner im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich getroffen.
Anna Dogonadze ist Deutschlands wohl bekannteste Trampolinturnerin. 2004 wurde sie Olympiasiegerin. Nach einer langen, erfolgreichen, aber auch von Schmerzen begleiteten Karriere beendete sie nach den Olympi-schen Spielen in London 2012 ihre sportliche Laufbahn. Danach arbeitete sie bis Anfang April 2014 als Trainerin mit dem Nachwuchs in Bad Kreuz-nach.
Unter Bundestrainer Michael Kuhn fahren sechs Sportlerinnen und Sportler Anfang April zu den Europameisterschaften 2014 in Portugal. Auch Welt-meisterschaften gibt es in diesem Jahr noch. Deutschland gehört im Tram-polin zu den kleinen Nationen. Aber immer wieder weisen die deutschen Athleten beachtliche Erfolge vor, wie Anna Dogonadze und Jessica Simon. Gemeinsam gewannen sie den Weltmeister-Titel im Synchron bei den Weltmeisterschaften 2011 – auch dank der professionellen Arbeit des Bun-destrainers. Gemeinsam mit einem Team der Uni Konstanz und der Uni Bern geht er dem Thema „Belastung im Trampolinsport“ auf den Grund.
„Vision Gold“ am Donnerstag, den 24. April 2014 um 18.25 Uhr auf N24 (Wiederholungen: 25.04. um 13.05 Uhr und 26.04. um 09.40 Uhr).
Und anschließend in der N24 Mediathek unter: http://vision-gold.n24.de
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(14.04.2014)
Trampoliner des MTV geehrt
Der Turnverband Mittelrhein ehrte im Autohaus Löhr in Koblenz seine Meister des Jahres 2013. Voraussetzung für eine Ehrung war ein Platz unter den ersten drei auf nationaler und internationaler Ebene. So wurden auch die Trampolinturner des MTV Bad Kreuznach ausgezeichnet.
Sarah Eckes wurde für ihre zweiten Plätze bei der Deutschen Meisterschaft geehrt -im Einzel und im Synchron mit ihrer Teamkollegin Carina Baumgärtner. Alexandra Kohler belegte im Einzel Platz drei. Dieses Trio gewann außerdem gemeinsam mit Jessica Simon die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Ausgezeichnet wurde natürlich auch Martin Gromowski, der im Einzel erneut den DM-Titel gewonnen hatte.
Training, Willenskraft und Freude am Sport sind die Garanten für gute Platzierungen. Das entsprechende Umfeld wird seitens des Landes, der Kommunen und des Verbandes zur Verfügung gestellt. Wir sind stolz auf unsere Leistungsträger“, sagte TVM-Präsident Michael Mahlert in seiner Ansprache. Der Turngau Nahetal ehrte seine Sportler im Bad Sobernheimer Kaisersaal. Hier wurden die MTV-Trampolin Nachwuchssportler bereits mit bronzenen und silbernen Ehrennadeln beglückwünscht zu ihren tollen Leistungen im vergangenen Jahr auf der Gau- und Landesebene bis hin zu Rheinland-Pfalz-Meisterschaften. Die goldene Ehrennadel nahm hier Sarah Eckes stellvertretend auch für ihre Teamkollegen in Empfang.
Auch der Landessportbund Rheinland-Pfalz möchte sich bei seinen Sportlern erkenntlich zeigen und ehrt diese am kommenden Freitag in der Bad Kreuznacher Theodor-Fliedner-Halle. (21.04.2014)
Jambo – Cup 11.05.2014
Wenn alle teilnehmenden Kinder am Ende einen Pokal und eine Urkunde erhalten, die Halle des MTV Bad Kreuznach voll und auch der Basteltisch gut besucht ist, dann ist wieder Jambo-Cup. Bei diesem kämpften etwa 50 Nachwuchs-Trampolinturner des MTV am Sonntag um die Vereinsmeisterschaft.
Dabei waren die Kinder nicht nach Alter, sondern nach Leistungsklassen eingeordnet und turnten jeweils eine Pflicht und eine Kür. Für viele war es der erste Wettkampf, was für schlaflose Nächte sorgte. Auch die Anwesenheit eines Wettkampfgerichts war für die meisten völliges Neuland.
Die jeweiligen Sieger in ihren Klassen bekamen zusätzlich zum Pokal noch einen Gutschein überreicht. In der M9 setzte sich am Ende Kea Pressmann mit insgesamt 52,100 (23,700; 28,400) Punkten durch. Sie gewann vor Nadia Iturri Zosel (49,300) und Leon Vollrath (48,900).
Luna Neder gewann in der P1 mit 19,900 Punkten (9,800; 10,100) vor Pablo Gonzalez, (19,600) und Leonie Sophie Klos (18,800). Bei der P3 stand am Ende Tabea Ferrier ganz oben, die 47,500 Punkte erturnte (23,700; 23,800). Sie gewann vor Marisol Maus (46,800) und Jasmin Böhme (45,000). Jule Kelm lag im Tableau der P4/P5 an der Spitze. Mit 44,500 Punkten (21,600; 22,900) gewann sie knapp vor Marie Vollrath (44,400) und Lilly Eckgold (44,000). Siegerin der P6/M5 wurde Marla Maus mit 47,900 Zählern (22,900; 25,000), die am Ende vor Lia Textor (47,100) und Svea Gauch (46,900) lag. (11.05.2014)